Der vergangene Sonntag war ein ganz bitterer für die Jungs der männlichen B-Jugend. Mit toller Ausgangsposition reiste man zum Tabellenzweiten nach Kaufbeuren. Nach dem Sieg im Hinspiel mit 7 Toren Differenz konnte man sogar mit 6 Toren verlieren und trotzdem die Meisterschaft feiern. Doch leider reichte nicht einmal dieser deutliche Vorsprung, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

 

Bereits zu Beginn der Partie kam man direkt ins Hintertreffen. Kaufbeuren spielte extrem schnell nach vorne und schaffte es mit diesem Tempo und der deutlichen körperlichen Überlegenheit jedes Mal, nahezu ungestört auf das Meringer Tor zu werfen. Diese freien Würfe fanden dann auch mit großer Sicherheit ihr Ziel, die Meringer Torhüter waren chancenlos. Selbst wenn man als Abwehrspieler noch Kontakt aufnehmen konnte, behinderte das die Gastgeber aufgrund ihrer Physis nur wenig. Nach nicht einmal 9 Minuten war der Vorsprung aus dem Hinspiel beim 11:5 nahezu egalisiert und Trainer Daniel Schmidl sah sich zu einer frühen Auszeit gezwungen. Doch auch die taktischen Anweisungen halfen nicht. Im Angriff konnte man aufgrund der (fairen) Aggressivität der Kaufbeurer nie unbedrängt aufs Tor werfen, sondern musste um jeden Abschluss kämpfen. Dazu kam, dass sich die Gastgeber in ganz besonderer Weise auf die Meringer eingestellt hatten. Im Wissen um die torgefährlichsten Spieler des MSV hatte man extra in den vergangenen Wochen ein neues Abwehrsystem einstudiert. Das war genau die richtige Herangehensweise, wie sich über das gesamte Spiel über zeigen sollte. Zwar kommen die Meringer Jungs aufgrund ihrer Spielstärke im Normalfall sogar besser mit einer offensiven Abwehrformation zurecht. Doch an diesem Tag fand man einfach kein Mittel. Hatte man die Gastgeber einmal zurückgedrängt, blockten sie aufgrund der unterschiedlichen Größenverhältnisse die sonst so gefährlichen Würfe aus der zweiten Reihe. Zur Halbzeit stand es dann bereits 20:12.

In der zweiten Hälfte merkte man den Gastgebern an, dass sie dieses extrem hohe Tempo der ersten Halbzeit nicht über die komplette Partie gehen konnten. So konnten die Meringer in der Abwehr immer öfter zupacken und die Kaufbeurer nicht zur Entfaltung kommen lassen. Da man selbst schnell nach vorne spielte, konnte man in dieser Phase den ein oder anderen einfachen Treffer, allen voran durch Jonas Rettinger, erzielen und den Abstand auf bis zu 5 Tore verkürzen. Während auf Meringer Seite wieder Hoffnung aufkam, nun endlich im Spiel angekommen zu sein, nahm diesmal Kaufbeuren eine frühe Auszeit nach etwa 4 Minuten. Damit schaffte man es, den Lauf der Gäste zu unterbrechen und spielte nun wieder so, wie es in den ersten 25 Minuten der Fall war. Schnelle Vorstöße im Angriff und aggressiv in der Defensive. Dem hatte Mering schlicht und ergreifend nichts entgegen zu setzen. Erschwerend kam hinzu, dass Kaufbeurens Schlussmann mit gefühlt 70 % gehaltener Würfe einen überragenden Tag erwischt hatte. So vergrößerte sich der Abstand immer weiter und auch der Versuch, durch verschiedene Umstellungen etwas zu bewirken, schlug fehl. So musste man sich am Ende mit 35:22 geschlagen geben.

Dabei geht der Sieg, vor allem auch in dieser Höhe, absolut in Ordnung. Letztlich erwischte niemand auf Meringer Seite seinen besten Tag, man merkte die körperliche Unterlegenheit deutlich. Das soll jedoch nicht die Leistung der Gastgeber schmälern. Sie haben mit einer beeindruckenden Leistung und extremem Einsatz sowohl spielerisch als auch kämpferisch überzeugt und waren klar die bessere Mannschaft. Auch wenn sie nun noch 2 Spiele zu bestreiten haben, kann nicht bezweifelt werden, dass sie die Meisterschaft in der Bezirksliga West gewinnen werden. Dazu bereits jetzt herzlichen Glückwunsch! Für die Meringer Jungs bleibt nach einer tollen und nahezu immer sehr einseitigen Saison nur der undankbare 2. Platz.

 

Für Mering spielten: Oliver Deutsch, Marius Huber; Philipp Fritsch, Jonas Schäffler, Nils Hauck, Jonas Rettinger, Samuel Rupprecht, Marcel Bühler, Robin Baumann, Alex Deinböck, Leopold König