Mit einem sehr übersichtlichen Kader von nur 6 Spielerinnen fuhr die weibliche D-Jugend zum Spieltag nach Neu-Ulm. Skilager der Schulen und krankheitsbedingte Ausfälle forderten ihren Tribut.

Da beide Hinspiele, gegen die JSG Friedberg-Kissing und den TSV Neu-Ulm, verloren gingen sollte es eigentlich nur um den Spaß und das Ausprobieren von Trainingsinhalten im Spiel gehen. Dank der äußerst fairen Gegner, die ein Spiel in Gleichzahl ermöglichten wurde sogar mehr daraus.

Im ersten Spiel gegen die Nachbarn aus Kissing entwickelte sich von Anbeginn an ein spannendes und sehenswertes Spiel. Beide Teams wussten die Räume durch die beidseitige Unterzahl zu nutzen und spielten sehenswerte Torgelegenheiten heraus. Ein breit angelegtes Spiel und schöne Einläufe wurden konsequent in Tore umgesetzt. Bei einem Halbzeitstand von 8:6 für Kissing wurden schließlich die Seiten gewechselt. Nur wenige Korrekturen mussten für Halbzeit 2 vorgenommen werden. Hoch motiviert gingen die Mädels den 2. Spielabschnitt an und glichen rasch zum 8:8 aus. In der Folge konnte sich keine Mannschaft absetzen und so feuerten beide Anhängerschaften auf der Tribüne ihre Mädels tatkräftig an. Über alle Positionen wurde weiter Druck ausgeübt, so dass sich alle  Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten. Sogar unsere Torhüterin durfte und konnte einen 7‑Meter sicher verwandeln. Aufopferungsvoll kämpften unsere Mädels um jeden Ball und versuchten ihrerseits die Chancen zu nutzen. Erst ganz zum Schluss viel der Siegtreffer zum 13:12, doch leider auf der falschen Seite. Kissing setzte sich am Ende eines packendenden Spiels durch.

Stolz auf die Leistung, aber auch enttäuscht, dass nichts Zählbares übrig blieb, gingen die Mädels in die kurze Verschnaufpause. Neu-Ulm hatte zwar das Spiel gegen Kissing deutlich verloren, doch das Spiel gegen Kissing hatte Kraft gekostet. Die Mädels waren dennoch gewillt, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Gleich der erste Ball der Ulmer Mädels wurde eine sichere Sache für unsere Torhüterin. Denn Gegenzug konnten unsere sogleich sicher zum 1:0 verwerten. Auf jedes Tor, was die Neu-Ulmer nun warfen, hatten wir die passende Antwort. Bei zunehmend schwindenden Kräften wurde das Spiel immer statischer. Die schönen Einläufe aus Partie 1 waren nun leider nicht mehr zu sehen. Dennoch retteten wir ein 5:4 in die, gefühlt viel zu kurze Pause. Im zweiten Spielabschnitt merkte man den Neu-Ulmer Spielerinnen die Frische durch Wechseloptionen und die längere Pause deutlich an, lief der Ball doch wesentlich besser durch ihre Reihen. Angefeuert vom eigenen und Teilen des Kissinger Anhangs, gaben unsere Mädels noch einmal alles. Jeder Gegenspieler wurde konsequent angelaufen und früh gestört. Beim Stand von 6:6 vielen lange Zeit keine Treffer. 4 klasse Paraden unserer Torhüterin in Folge zogen den Ulmer Mädels den Zahn. Leider fehlte nun auch uns die Präzision im Abschluss. Als ca. 30 Sekunden vor Spielende der Ball doch noch den Weg in unser Gehäuse fand, schien die Partie gelaufen. Doch keines unserer Mädels ließ die Köpfe hängen. Wild entschlossen hier doch noch etwas mitzunehmen, liefen alle zum Anspiel. Eine Chance haben wir noch, dachten sich wohl alle. Ein kurzes Anfeuern, die letzten Körner mobilisieren und noch ein letztes Mal aufbäumen. Die Mädels spielten ihren letzten Angriff noch einmal konsequent aus. 5 Sekunden vor erklingen der Schlusssirene schlug der Ball im Neu-Ulmer Tor zum 7:7 Endstand ein. Auf der Tribüne frenetischer Jubel, unten nur ein müdes Lächeln. Zu mehr fehlte die Kraft. Als diese zurück kam, riesiger Jubel. Mit diesem Ausgang des Spieltages hatte keiner gerechnet. Mit Willen, dem Vertrauen auf die eigene Stärke und der Bereitschaft sich zu quälen, lassen sich Berge versetzen.  

Es spielten: Rebecca (Tor), Paulina, Ramona, Hannah, Lena und Neele