Am Samstag war der aktuelle Tabellenvierte Augsburg 1871 zu Gast. In den letzten, oft intensiven Begegnungen, musste man zum Teil deutlichen Niederlage hinnehmen. Auch im Hinrundenspiel dieser Saison waren zwar schon einige Verbesserungen zum Vorjahr zu erkennen, aber trotzdem konnte man den zum Teil sehr erfahrenen und auf hohem Niveau spielenden 1871er Damen nur selten ernsthaft entgegentreten.

Die Vorzeichen für ein erneute hohe Niederlage standen gut....

Die 1871er kamen mit der kompletten Mannschaft nach Mering. Auf Meringer Seite hatte man zwar in den letzten Wochen sehr gut trainiert, musste aber krankheitsbedingt auf die eine oder andere Spielerin verzichten. Rechtzeitig zum Spiel waren zumindest alle Bord und richtig gut motiviert.

Konzentrierte Angriffe und aggressive und offensive Verteidigungsarbeit war die Vorgabe und für die erste Halbzeit. Zumindest auf Seiten der Trainer. denn binnen weniger Minuten lag man mit 0:3 im Rückstand. Respekt - als nächstes war "Aufwachen" angesagt. Aufbauspielerin Eva Schmuhalek zog ihrerseits die Zügel
etwas an und verstärkte mit verschiedenen Laufwegen den Druck auf den Gegner, was in der Folge zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von 3:4 führte.
Allerdings waren gerade in der Anfangsphase noch nicht alle auf dem Posten und in der Folge konnten die Angriffe nicht zu Ende gespielt werden oder wurden durch technische Fehler seitens des gut leitenden Schiedsrichters aus Sonthofen unterbunden. Die 1871er Damen spielten unterdessen ihren gewohnt schnellen und leider auch erfolgreichen Handball weiter, was sich im 3:7 zur Hälfte der ersten Halbzeit widerspiegelte.

Wie reagiert die Mannschaft? Zwischenzeitlich hatten fast alle schon erste Eindrücke auf der Platte sammeln können. Nachdem man nun mit Kathy Mack eine  weitere Option in der Abwehr brachte, wurde die Defensive deutlich stabiler, aber auch offensiver und frecher. Das führte einerseits zu einigen 2-Minutenstrafen, andererseits ermöglichte es aber den ein oder anderen Konter, wodurch die Meringer Truppe wieder ins Spiel fand. Man war zwar dran und konnte die Tordifferenz auf 3 bis 4 Tore reduzieren, aber die Augsburgerinnen spielten ihr Spiel souverän weiter, wodurch bis zur Halbzeit keine nennenswerte Veränderung mehr zustande kam. Bei einem Spielstand von 11:14 ging man in die Pause.

Augen reiben war angesagt. Wer hätte gedacht, dass die junge Mannschaft gegen dieses starke Team so gut mithalten kann. Kräfte sammeln, neu konzentrieren und den Spaß nicht verlieren, auch wenn die 2. Hälfte genauso oder noch anspruchsvoller wird.

Die zweite Hälfte startete vielversprechend. Bereits in den ersten Minuten konnte man den Abstand auf 14:15 verkürzen. Angeführt von der Aufbauspielerin Vanessa Kalischko übte man immer mehr Druck auf die Verteidigung auf. Immer dann, wenn die Meringer Mädels das Tempo angezogen haben, erspielten sie sich die besten Chancen. Die Treffer durch Mone Steinhart und Lisa Heger aus dem Rückraum oder durch die gut aufgelegte Bibi Sirch im direkt Duell heizten die gesamte Mannschaft an. Zwischenzeitlich nahmen jedoch die 1871er Damen das Heft wieder in die Hand und erhöhten ihrerseits auf 15:18. Wie in der Halbzeit angesprochen, wurde das Spiel in der 2. Hälfte immer intensiver. Vor allem die Deckungsreihen auf beiden Seiten konnten sich immer wieder gut behaupten.
Trotzdem gelang es den MSVler, den ein oder anderen Ball raus zu fangen und per Konter abzuschließen. In dieser Phase war es Lea Kasper, die durch ihr schnelles Spiel nach vorne die anderen mitziehen konnte, die eingeleiteten Konter selbst abschoß oder den anderen die Möglichkeit eröffnete. Nach einer schönen
Kombination über die Kreisspielerin Saskia Laaber und einem Treffer von Rechtsaußen Angi Bromberger war man mit 17:18 wieder dran.

Mit dem darauf folgenden Ausgleich zum 18:18 war die Stimmung in der Halle am Höhepunkt und unterstützt von den zahlreichen und vor allem lautstarken Zuschauern merkte man der Mannschaft an, dass sie mehr wollte!

Noch einmal konnte der Gegner aus Augsburg in Führung gehen. Aber bereits im Gegenzug gelang Vanessa Kalischko wieder der Ausgleich zum 19:19.

Die nächsten Angriffe wurden auf beiden Seiten hart verteidigt. Wie schon im gesamten Spiel, war Torfrau Franzi Lang der Rückhalt der Mannschaft. Aber vor allem in der Endphase des Spiel scheiterten die 1871er immer wieder an ihren tollen und mutigen Paraden. So war es den Meringer Mädels möglich, den nächsten
Treffer und somit die erstmalige Führung heraus zu spielen. Die Halle war am Kochen. Bemerkenswert aber war, dass sich die Mädels nicht aus dem Konzept bringen ließen. Im Gegenteil, in den letzten Minuten des Spiels hatte man noch 2, 3 gute Chancen das Ergebnis zu verbessern. Obwohl man zuletzt auch noch in Unterzahl agieren musste, konnte man die Angriffe der 1871er immer wieder erfolgreich unterbinden. Letztendlich gewannen die Meringer Damen mit 20:19 - Überraschung möglich, ja und wie....

Wichtig für das ganze Team aber ist, die mannschaftliche Geschlossenheit war ausschlaggebend für den Erfolg. Vor allem derer, die die Mannschaft von der Bank aus unterstützten, ist ein Gewinn für die ganze Truppe und darauf dürfen sie durchaus stolz sein!

Für den MSV spielten:
Franzi Lang, Simone Steinhart (3), Simone Lidl, Eva Schmuhalek, Vanessa Kalischko (3), Bibi Sirch (4), Sara Moeßmer, Saskia Laaber (1), Angela Bromberger (2), Lea Kasper (3), Franzi Steinhart, Lisa Heger (4), Kathy Mack