Es geht doch – Teil I

Am Samstag Abend galt es für unsere Herren I nun also. Im bisherigen Verlauf des Handballjahres ist es nicht gelungen das gemeinsame Saisonziel – die Vermeidung der Abstiegsrunde – einzutüten. So war man am zurückliegenden Doppelspiel-Wochenende also mehr als gezwungen zumindest ein solides Polster in die ungeliebte Anschlussrunde der zu Ende gehenden Saison mitzunehmen. Mit einer klaren 4-Punkte Vorgabe beging man den Auftakt in die beiden richtungsweisenden letzten regulären Saisonspiele.

Dass man gegen den Konkurrenten aus Ichenhausen punkten kann, zeigten die Mannen um Trainer Alex Rupprecht bereits am ersten Spieltag, als zumindest ein Punkt in heimische Gefilde entführen werden konnte. Dass dies am Samsatg definitiv ein Punkt zu wenig für unser Erste wäre, sah man der Manschaft bereits beim Aufwärmen an. Die Motivation sowie Konzentration stimmte und der Siegswille war jedem einzelnen an der Nasenspitze abzulesen. In der heimischen Eduard Ettensberger Halle hieß es dann um Punkt 18:00 Uhr: Anwurf in die erste Partie des Wochenendes.

Die Meringer erwischten direkt einen guten Start und markierten durch Timon Fetting in der dritten Minute die 2:0 Führung. Zügig entwickelte sich eine intensiv geführte und torreiche Partie, die in der 11. Minute mit 6:6 auf pari stand. Dann gelang es unserer Ersten einen Gang hochzuschalten. Mit Durchschlagskraft im Angriff gepaart mit Kampfgeist und Herzblut in der Abwehr, gelang ein 5:0 Lauf bei dem es Andreas Egarter in der 18. Minute vorbehalten, war die Anzeigetafel auf 11:6 zu stellen. Sichtlich zufrieden mit diesem Zwischenstand hielt dann jedoch der Schlendrian Einzug in das Meringer Spiel. Es entwickelte sich eine Phase, die einigen Zuschauern aus der zurückliegenden Saison nur allzu bekannt vorkommen musste. Zwar konnte man in der 22. Minute die Führung nochmals um ein Tor ausbauen, anschließend wurden jedoch Fehlpässe und -würfe zu zentralen Elementen im Spiel unserer Mannen, zu denen sich auch noch enige Unsauberkeiten in der Abwehrarbeit gesellten. Gerade rechtzeitig ertönte beim noch schmeichelhaften Spielstand von 16:13 der Pausenpfiff, der den sich abzeichnenden Anstieg an Unkonzentriertheiten unterbrechen sollte.

Nach einer kurzen, dafür aber umso intensiveren Halbzeitansprache unseres Coaches, schüttelte und rüttelte man sich und machte sich mit erneut gefestigten Siegeswillen auf in die zweite Runde. Dass dieser Wille von zentraler Bedeutung sein würde, zeigte sich unmittelbar in den ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit. Das Spiel lief zunächst auf Augenhöhe fort und die Herren 1 zährten immernoch vom Vorsprung aus erstem Durchgang – ohne Möglichkeit sich weiter abzusetzen. In diesem Spielabschnitt war es maßgeblich unserem exzellent aufgelegten Keeper Ferdinand Dietrich zu verdanken, dass man immer noch in Front lag. Aufbauend auf dessen phänomenaler Torhüterleistung sollte in der 46. Minute das Tor von Patrick Kasten zum 23:19 die erhoffte Wende bringen. Vorne konnten nun mit Geduld und reichlich Spielwitz enige Angriffe mit erfolgreichen Torabschlüssen beendet werden und so gut wie alles, was die Abwehr hinten nicht verteidigt bekam, landete in oder an den Armen unseres glänzend haltenden Torhüters. Spätestens in der 55. Minute per Tor von Tobi Naumann zum 30:22 war das Spiel entschieden und es durften sich durch die Bank alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Die Befreiung, Freude und der Spass am Handball, den man so oft vermissen lies, waren nun fester Bestandteil im Meringer Spiel und in den letzten 5 Minuten gelang so gut wie alles, wie man es sich vorstellte. Den Schlusspunkt setzte Robin Baumann quasi mit Abpfiff, indem er den Spielstand von 36:23 herstellte. Schluss. Aus. Sieg.

„Endlich“ riefen die Einen, „Es geht doch“ die Anderen. Vermutlich war es eine Mischung aus beidem, die in einem vorherrschenden Gefühl resultierte: Erleichterung. Egal ob Zuschauer, Spieler oder Vereinsveratnwotlicher, eben diese war wirklich allen anzusehen. Zügig sammelte man sich in der Kabine und es hieß für die Einen auf direkten für die Anderen auf indirekten Wege: Zähne putzen, Hände waschen, ab ins Bett. Das nächste Spiel stand ja schon in den Startlöchern.